Page 16 - LEX Magazin 1-2016
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Den Personal Trainer an meiner Seite...
ES IST EIN DIENSTAGMORGEN im November, 6:30 Uhr – das Thermometer zeigt zwei Grad. Es ist nass- kalt und ungemütlich. In einer Nebenstraße in ei- ner Kleinstadt in Norddeutschland steht ein Mann (Edzard, 57) vor einer Haustür. Er trägt Laufbeklei- dung, inklusive Leuchtweste und Stirnlampe. Die Haustür öffnet sich, ein zweiter Mann (Frank, 53) tritt heraus. Er hat nicht die typische Läuferfigur, ist deutlich kräftiger. Nach kurzer Begrüßung, heißt es: „Können wir?“ Dann laufen beide los. Der eine startet seine Polar-Herzfrequenz-Uhr, der Andere „Runtastic“ das Läuferprogramm auf dem Handy. „Ist doch frisch...“ sagt Frank. Edzard: „Ich glaub, Du hast eher zu viel an!“
Nach einem Kilometer fragt Frank: „Wie liegen wir?“ – darauf Edzard: „7:55 min. Ganz gut – nicht zu schnell.“ Bei Kilometer 1,3 erkennen sie trotz Dunkelheit die Frau, die mit ihrem Hund morgens spazieren geht. Kilometer 2: Frank: „Sind wir zu schnell? Mir ist schon ziemlich warm. Kurzarmshirt unter der Jacke hätte wohl doch gereicht.“ Edzard: „Tempo ist normal“ Kilometer 3: Frank: „Werden wir schneller?“ Edzard: „Nee – immer noch um 8:00 min, ist o.k.“ Das Wochenende bei Frank war von verschiedenen Genüssen, die sich unmittelbar auf der Waage niedergeschlagen haben, geprägt. Die Unzufriedenheit damit ist spürbar. Die Woche muss
mit Laufen und Enthaltsamkeit die Wende bringen – bis zum Wochenende.
Frank erzählt von seinem Job. Die Auftragslage ist okay, aber in der Baubranche wird auch mit harten Bandagen gekämpft. Durch das regelmäßige Lau- fen tauschen sich die zwei Männer gerne aus und erfahren so mehr voneinander. Kilometer 4, der Knackpunkt – wird es die kurze (5,7 km) oder die lange (8,1 km) Runde? Stimmung und Kondition stimmen – es geht auf die lange Runde. Ab Kilome- ter 5 kommt das lange Rückenwindstück (wenn der Wind, wie meist, aus Westen kommt). Jetzt sind sie eingerollt. Frank: „Schaffen wir die Stun- de?“ Frank deutet auf die 8,1 km unter einer Stunde an, was bisher zweimal geklappt hat. Edzard: „Mit einem Schnitt bisher von 7:55 schaffen wir es nicht mehr.“ Kilometer 6: die beiden Frauen mit den großen Hunden werden begrüßt, sie treffen sich fast immer an der gleichen Stelle. Es geht langsam Richtung Kaffee. Bei km 7 treffen sie den dritten Hundehalter, den sie fast immer treffen, den Psy- chotherapeuten Ontje, auch mit Hund – mittelgroß.
Kilometer 7: Frank: „Ich hatte einen Termin beim Kardiologen, alles gut – aber ich hätte gedacht, die Werte würden durchs Laufen noch besser.“ Edzard: „Die Verbesserungen kommen durch das regelmä-
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