Page 42 - LEX Magazin 1-2016
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KEEP ON RUNNING
LÄUFERREVIER
uns Kempten förmlich zu Füßen, außerdem hat man einen fantastischen Panoramablick in die Alpen, von der Zug- spitze im Osten, bis zum majestätischen Massiv des Sän- tis im Westen. Nach einem weiteren knappen Kilometer wird mit dem Aussichtspunkt Höhenegg der Kulminati- onspunkt dieser Laufrunde erreicht. Nun folgt ein rasanter Downhill über weich gefederte Waldwege, ehe die Strecke nach einem kurzen Anstieg in den sogenannten Alpenver- einsweg mündet. Hier ist nochmals das ganze läuferische Repertoire gefordert: Kurze knackige Anstiege, Wurzelpfa- de, kurvenreiche Abschnitte, verblockte Stufen und rasan- te Bergabpassagen lassen Läuferherzen höher schlagen. Nach weiteren drei Kilometern auf schattigen Pfaden er- reichen wir schließlich erschöpft, aber glücklich den Aus- gangspunkt der zwölf Kilometer langen Runde. Besonders zu empfehlen ist die Strecke im Altweibersommer, wenn der Herbst allmählich Einzug hält und sein buntes Farben- kleid über die Landschaft legt, die Blätter unter den Lauf- schuhen rascheln und der Nebel am Morgen aus dem Illertal aufsteigt!
Workout in der Mittagspause entlang der Iller
Wenn man den wissenschaftlichen Studien trauen darf,
dann arbeiten vor allem diejenigen besonders konzent-
riert und effektiv, die ihre Mittagspause nutzen, um Sport
zu treiben. Gesagt, getan! Die Uhr schlägt also 12:30 Uhr,
höchste Zeit dem stickigen Büro zu entfliehen. Noch
kurz dem Chef Bescheid geben, Laufschuhe schnüren
und dann nichts wie los! Als Startpunkt für den 30-mi-
nütigen Workout eignet sich der Sankt-Mang-Platz im
Herzen der Kemptener Altstadt. Nach wenigen Metern
Asphalt finden wir uns auf einem schönen Schotterweg
am rechten Illerufer wieder. Schon bald ist der Lärm
der Stadt vergessen und wir vernehmen nur noch das
Zwitschern der Vögel und den eigenen Pulsschlag. Das
sanfte Rauschen des Flusses und die Stille der Natur las-
sen die Kilometer wie im Flug vergehen. Wer nun den
Blick auf das gegenüberliegende Ufer wirft, entdeckt bi-
zarre Felsformationen und fühlt sich daran zurückerin-
nert welche Kräfte in der letzten Eiszeit gewirkt haben
müssen, als der mächtige Illergletscher dem Flusslauf
sein heutiges Aussehen verlieh. Nachdem die Georgsin-
sel, ein baumbestandenes, felsiges „Island“ inmitten der Iller, passiert ist, sind es noch wenige Meter bis zum Wendepunkt an der ehemaligen Spinnerei und Weberei Kottern. Nun geht es auf gleicher Strecke auf den Rückweg, nochmals vorbei an den sandstein- marmorierten Felswänden und unter mächtigen, Jahrhunderte alten Buchenbeständen hindurch. Bald hat uns auch der städtische Trubel wieder. Als wir aber zurück ins Büro kommen und in den Stuhl fallen, wird uns schnell klar, wie ausgeruht wir sind und mit welchem Elan wir nun in den Nachmittag starten.
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