Page 45 - LEX Magazin 2-2015
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und setzt positive Signale. In München gibt es ein Projekt, bei dem sich Flüchtlinge unter Anleitung auf eine Marathonstaffel bzw. einen Halbmarathon vorbereiten, es wird von verschiedenen Institutio- nen unterstützt. Beim Lauftreff in Leer nehmen seit August Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Somalia und Angola teil. Die Läufer sind dankbar für jede Unter- stützung und freuen sich über die Anteilnahme. Für die traditionellen Lauftreffler wird das Schicksal der Betroffenen greifbarer und besser verständlich, es ist nicht mehr viele 1000 km entfernt und digital.
Engeline Kramer ist „Koordinatorin des Cafe Interna- tional“ in Leer, einer Anlaufstelle, die bevorzugt von Flüchtlingen angenommen wird. Die Ausländerbe- auftragte des Landkreises Leer sagt: „Viele der Flüchtlinge sind traumatisiert und leiden unter star- ken Depressionen. Sport, wie Laufen, hilft gegen De- pressionen und macht - zumindest für einige Zeit -
den Kopf frei.“ Weshalb sie Initiativen in der Richtung begrüßt. Maßgeblich für die Kontaktauf- nahme ist der Wille, etwas zu tun. Interessierte müs- sen sich über die Behörden, Hilfevereine oder über Treffpunkte (z.B. Café International) informieren und dort aktiv werden. Die Flüchtlinge können we- der etwas mit Handzetteln anfangen, noch wissen sie etwas über die Möglichkeiten. Die persönliche Ansprache ist entscheidend.
Die fehlende Ausstattung findet sich schnell über Spenden der anderen Lauftreffler und Vereinsläufer bzw. der beteiligten Laufläden. Die Freude darüber ist bei den Teilnehmern riesig. Die Teilnahme an ersten Straßenläufen forciert die Integration. Zu- nehmend bieten Vereine den Neuläufern kostenlose Mitgliedschaften an, Veranstalter verzichten auf die Startgelder. Dies sind alles kleine wichtige Schritte auf dem Weg, den Menschen zu helfen.
Laufen und Lachen verbindet. Der Lauftreff Leer startet den abendlichen Trainingslauf
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